Valery Lyapin


 

 

Valery Lyapin wurde 1946 in geboren. Er studierte Musik mit Hauptfach Geige in St. Petersburg und Nowosibirsk bei renommierten Professoren. Im Anschluss daran spielte er als Solo-Violinst in unterschiedlichen Orchestern in St. Petersburg.

 

 

 

 

Seit 1985 begann er Violine zu unterrichten, zunächst am Gymnasium für Musik. Viele seiner Schüler spielen heute als Orchestermusiker und Solisten auf der ganzen Welt, vom Marinsky-Theater in Russland bis hin zum New World Symphony Orchestra in Miami, New York.

 

 

 

 

Seit 1999 lebt er hier mit seiner Frau Natalia Lyapina in Göttingen und nach der Gründung der Musikschule Liapine 2006 unterrichtete er auch in Deutschland. Einige Einblicke in sein musikalisches Verständnis gibt er in einem Gespräch mit der Hamburger Kulturjournalistin Christina Fellenberg:

 

 

 

Was ist Ihre erste Erinnerung, die Sie mit Musik verbinden?

Ganz spontan fällt mir da die kleine Ziehharmonika ein, auf der ich eine Schmetterlingspolka spiele. Mein Onkel hatte es mir beigebracht.

 

 

Wie sind Sie zum Geigespielen gekommen?

Damals war ich 5 Jahre alt. Die Verwandten meiner Mutter haben ihr geraten, mich zum Geigenunterricht zu schicken und haben auch einen guten Lehrer empfohlen.

 

 

Wer waren Ihre musikalischen Vorbilder?

Die Violinisten Jascha Heifetz und Isaac Stern, Leonid Kogan und Dawid Oistrach.

 

 

Wer ist Ihre*e Lieblingskomponist*in und welche Stücke bedeuten Ihnen etwas?

Stücke, die mich eines Tages berührt, ja geradezu erschüttert haben, das waren die “Zigeunerweisen” von Pablo de Sarasate und “Introduction” und “Rondo Capriccioso” von Camille Saint-Saëns. Mein Lieblingsstück ist das Violinkonzert von Paganini Nr. 1, interpretiert von Leonid Kogan.

 

 

Was bedeutet "russische Tradition" beim Musikunterricht für Sie?

Russische Tradition bedeutet für mich im Musikunterricht natürlich zuerst die wunderbare Tonerzeugung und die Art und Weise, wie das erreicht wird. Zum Beispiel, indem man Wert auf Präzision legt,  die Intonation und rhythmische Zeichen exakt weitergibt, damit sich das Instrument in voller Pracht entfalten kann.

 

 

Welche Rolle spielt für Sie das Fabrikat einer Geige?

Die Marke als solche spielt keine Rolle, aber die Qualität des Instruments und da arbeiten natürlich Stradivari- und Guarneri-Geigen für den Spieler und helfen ihm, sich zu entfalten. Für den Anfang ist die Marke jedoch nicht wichtig. Hauptsache das Instrument ist in Ordnung und man kann in aller Ruhe ohne “Widerstand” vonseiten des Instruments üben und spielen.

 

 

Was gefällt Ihnen an der Arbeit, Violine zu unterrichten?

Mir gefällt am meisten, dass aus dem Nichts plötzlich Musik entsteht. Wenn es manchmal immer und immer wieder nicht klappt und dann: Am Ende kommt doch wahre Musik heraus und alle freuen sich. Am meisten freue ich mich, wenn die ganze Familie an einem Strang zieht und zusammenarbeitet: der Schüler, die Eltern und auch der Lehrer.

 

 

Was wünschen Sie sich von Ihren Schüler*innen?

Ich wünsche mir von meinen Schülern echtes Interesse an Musik, ernsthaftes Üben und Hingabe. Es ist auch sehr wichtig, dass die Eltern am Unterricht interessiert sind und den Schüler unterstützen und bei Schwierigkeiten helfen. Dann ist das Ergebnis am besten.

 

 

Das ist doch ein schönes Schlusswort. Vielen Dank für das Gespräch.